Ob einen vorgefertigten Bausatz oder kompletter Selbstbau, beim aufstellen des Sandkastens gibt es grundsätzliches zu beachten.
Neben der Wahl des Standortes ist der Unterbau mit das wichtigste um lange Spielfreude am Sandkasten zu haben.
Welche die richtige Methode ist um den Sandkasten aufzustellen hängt von mehreren Faktoren ab, zum Beispiel ob der Sandkasten nur für kurze Zeit oder länger stehen bleiben soll.
Diese Aufbauanleitung ist für Sandkästen ohne Boden gedacht, also ein einfacher Sandkastenrahmen wie sie häufig angeboten werden.
Der Standort
Man muss sich bewusst sein dass ein Sandkasten der vernünftig angelegt wird eine Angelegenheit ist die längerfristig ist. Ein Sandkasten kann nicht mal eben verschoben werden.
Daher ist der Standort eine wichtige Frage. Der Sandkasten muss in den Gartenablauf passen. Man muss mit dem Rasenmäher an ihm vorbei kommen, Obst von Bäumen sollte nicht in den Sandkasten fallen. Pflanzen mit Dornen, zuviel Blüten oder gar giftige Pflanzen, müssen außerhalb der Reichweite stehen.
Die Fläche auf der ein Sandkasten aufgestellt wird muss eben sein. Bodenwellen und schräge Lage sind ungeeignet.
Den Sandkasten nicht in eine Senke stellen in der nach jedem Regen auch Wasser steht. Das lässt den Sandkasten schneller als nötig verrotten. Schimmelpilze und Ungeziefer werden sich dort wohl fühlen.
Ein guter Standort entscheidet darüber ob Kinder und Eltern Freude am Sandkasten haben, entscheidet darüber ob sich Ameise und Co. einnisten.
Grundsätzliches zum aufstellen
Die wichtigste Regel lautet: Direkter Kontakt von Sand zu Untergründen wie Kies oder Erde ist zu vermeiden. Schnell vermengen sich diese Stoffe und somit leidet auch die Qualität des Spielsandes, bzw. wird dieser schnell unbrauchbar. Daher ist ein Unterbau mit Vlies das Minimum das man leisten muss.
Ein Sandkasten lässt sich nicht mal einfach so verrücken. Zeit nehmen für die Standortfrage und die Montage. Den Sandkastenrahmen vorab zusammensetzen und Probeaufstellen. So findet man schnell den besten, verfügbaren Platz.
Die Höhe des Sandkastenrahmens
Sandkästen gibt es in vielfältiger Ausführung. Diese Anleitung ist für Sandkästen gedacht die aus einem Holzrahmen bestehen, also die üblichen Sandkästen.
Die Rahmenhöhe des Sandkastens bestimmt die Füllhöhe (Buddeltiefe). Die Rahmenhöhe reicht marktüblich meist von 15cm bis 25cm.
5cm muss man abziehen, denn einen Sandkasten füllt man nicht bis zur Oberkante. So bleiben 10cm bis 20cm Sandhöhe. 10cm ist für ein Kleinkind hervorragend, doch wenn es um das buddeln und baggern geht, sind 10cm schnell zu wenig.
Wer mehr aus den 15cm Höhe des Sandkastens heraus holen möchte, kann diesen über eine Grube stellen.
Mit Grube? Ohne Grube?
Das Minimum für einen Sandkasten ist ein wasserdurchlässiges Vlies am Boden. Vlies ist nach zwei Seiten durchlässig. So wird auch erdiges Wasser in den Sandkasten gelangen, sollte mal Wasser auf der Wiese stehen.
Mit einer Grube lässt sich eine Drainage aus Kies oder Sandsplit einbauen das den Wasseraustausch weitgehend optimal reguliert. Zudem sorgt eine Drainage für ein schnelleres abtrocknen des Sandes falls es mal kräftig regnet.
Vlies anbringen, einbauen
Vlies kann auf verschiedene Weise eingebaut werden.
Das Unkrautvlies* kann am Sandkastenrahmen angetackert werden oder der Sandkastenrahmen wird auf das Vlies gestellt.
Ein antackern des Vlies auf der Innenseite hat zum Nachteil dass sich Vlies und Klammern im Spielraum des Sandkastens befinden. Gerne wird mal dran gezupft.
Besser ist es das Vlies an der Außenseite zu befestigen.
Wieso ein (Pflanz-Unkraut) Vlies verwenden?
Eine Frage die gleich noch mit angehängt werden kann ist die ob man nicht eine Folie verwenden kann.
Pflanz-Unkraut-Vlies hat die Eigenschaft Wasser durchzulassen, bildet aber eine effektive Sperre zwischen zwei Materialschichten.
Vlies wird im Sandkasten aus folgenden Gründen verwendet
- verhindert eine Durchmengung von Erdreich, Kies mit dem Spielsand
- verhindert Unkrautwuchs von unten im Sandkasten
- vermindert die Gefahr von Ameisen
- es verhindert dass Faulrückstände der Grasnarbe sich mit Sand vermengen
- Ableitung des Regenwassers
- Schutz vor Maulwurf und Würmern
Folie ist nur bedingt geeignet. Folie verhindert zwar zuverlässig eine Durchmengung der Schichten und schützt vor Maulwurf und Würmern, ist aber nicht besonders reißfest. Einmal mit der Sandschaufel zu fest an die Folie und diese hat ein Loch. Wasser von oben staut sich im Sandkasten und kann nicht abfließen.
Werkzeug + Material
Das übliche, erforderliche Werkzeug ist
- Schraubendreher – Kreuzschlitz, Sternkopf, oder
- elektrischer Akkuschrauber mit entsprechenden Bits
- Holzbohrer zum vorbohren (nicht immer sind Löcher vorgebohrt)
- Hammer, Gummihammer – zum ausrichten
- Wasserwaage – ein Sandkasten muss gerade stehen
- Spaten, Schaufel – um eine Grube zu graben, Bodenunebenheiten auszugleichen
- Cutter Messer – um Vlies zurecht zu schneiden
- Meterstab, Zollstock
- Handtacker , (Akkutacker ), Klammergerät um Vlies zu befestigen
Als Material braucht man
- den Sandkastenrahmen
- Vlies (Pflanzvlies, Gartenvlies)
- Kies für die Drainage
- Gehwegplatten falls man sich für diesen Unterbau entscheidet
- Sicherungspflöcke (vierkant, 3x3cm bis 5x5cm) gegen verrutschen
Optimal – mit Grube und Drainage
Die optimale Methode einen Sandkasten aufzustellen ist die mit einer Grube und einer Drainage samt Vlies gegen direkten Bodenkontakt.
Dieses scheint zunächst ein großer Aufwand zu sein, doch er lohnt sich, vor allem wenn der Sandkasten länger stehen bleiben soll.
- Grube – um Unebenheiten auszugleichen und um für die Drainage Platz zu schaffen.
- Drainage – um Wasser von oben besser abzuleiten und Wasser von unten besser zu puffern. Um Staunässe und Fäulniss zu verhindern
- Vlies – um direkten Kontakt des Sandes mit Erde oder Kies zu vermeiden. Eine Durchmengung des Spielsandes mit Erdreich macht diesen unbrauchbar.
Die Tiefe der Grube ist unter anderem davon abhängig wie viel Buddeltiefe (Sandhöhe) im Endeffekt gewünscht ist. Die Drainage aus Kies oder Sand benötigt in etwa 5cm bis 10cm. Werden noch Gehwegplatten oder Pflastersteine mit eingebaut, so werden es entsprechend mehr an Zentimeter. Eine Grubentiefe von 30cm bis 40cm ist völlig ausreichend.
Der Sandkastenrahmen wird bei Fertigbausätzen nicht in die Grube gestellt. Das liegt daran dass die Höhe (Wandung) des Rahmens meist nicht ausreichend ist.
Baut man einen Sandkasten selbst so kann man den Sandkastenrahmen höher bauen und hat damit eine komplette Schalung.
Die Drainage
Als Drainage eignet sich Kies (rund) und Sandsplitt. Es ist aber auch möglich Pflastersteine zu setzen. Diese können dann sogar über dem Vlies verlegt werden.
üblich – ohne Drainage mit Vlies
Diese Vorgehensweise ist sehr häufig anzutreffen. Es wird ein Vlies auf die Wiese gelegt, der Sandkastenrahmen darüber gelegt und Sand eingefüllt.
Diese Methode bietet Vor- und Nachteile
Der Vorteil liegt eindeutig im geringen Aufwand. Der Sandkasten ist schnell aufgestellt und spielbereit. Ein weiterer Vorteil ist der dass man, wenn der Sandkasten mal entfernt werden soll, man mit geringem Aufwand an dieser Stelle wieder Gras ansäen kann.
Der Nachteil liegt darin dass man auf die vorgegebene Buddeltiefe des Sandkastenrahmens angewiesen ist. Man hat keine weitere Spieltiefe. Ist der Sandkastenrahmen nur 15cm hoch so hat man eine Buddeltiefe von ca. 10cm was für Kleinkinder optimal ist. Will man baggern und Löcher buddeln hat man ein Problem.
Ein weiterer Nachteil ergibt sich durch die fehlende Drainage, sprich einem Wasserpuffer das den Sand bei Regen schneller entwässern lässt.
Gibt es im Vlies* doch mal einen Riss, so gibt es keinen Puffer mehr zwischen Erde und Sand.
TIPP: Den Sandkastenrahmen vormontieren und auf die Stelle platzieren wo er letztendlich stehen soll. Darauf achten ob der Rahmen auch überall eben aufliegt. Tut er das nicht könnte später genau da Sand aus dem Sandkasten rieseln.
Mit dem Spaten die Unebenheiten ausgleichen.
ungeeignet – direkt auf die Wiese
Dabei wird der Sandkasten direkt auf die Wiese ohne Vlies gesetzt und mit Sand befüllt.
Dieses ist nur dann geeignet wenn die Füllhöhe (Buddeltiefe) entsprechend hoch ist. Alles was unter 30cm ist wird früher oder später zu Durchmengung und Verunreinigung mit der Spielschicht führen.
Die meisten Sandkästen bieten diese Füllhöhe von 30cm und mehr nicht.
In der Schicht zwischen Gras und Sand entsteht Fäulnis, eine Durchmengung von Erdreich und Spielsand wird im Laufe der Zeit stattfinden. Maulwurf, Würmer und Ameisen werden diese Schichten mischen.
Plattenfundament – elegante Lösung
Ein Fundament aus Gehwegplatten oder Pflastersteinen ist eine elegante Lösung. Der Spielsand ist gegen Verunreinigung von unten geschützt, Regenwasser kann abgeleitet werden und der Sandkasten sitzt stabil und eben.
Einen Nachteil allerdings gibt es. Ist das Fundament nicht gerade oder der Sandkastenrahmen leicht verzogen, so können sich Spalten ergeben aus denen der Sand rieselt.
Um dem zu entgehen kann man die Platten innerhalb und außerhalb des Sandkastenrahmens verlegen. Somit ist zugleich der Sandkasten gegen das verrutschen gesichert.
Ein Vlies an der Innenseite angebraucht verhindert dieses mögliche ausrieseln ebenfalls.
Sicherung gegen anheben und verrutschen
Bei allen üblichen Arten den Sandkasten aufzustellen besteht eine Gefahr. Der Sandkasten kann verrutschen oder angehoben werden, meist versehentlich. Einmal Unaufmerksam mit dem Aufsitzmäher an den Sandkasten hinfahren oder zu fest am Netz gezogen und schon kann es passieren, der Sandkasten verschiebt sich oder hebt sich. Damit rieselt Sand aus dem Kasten.
Verhindern kann man das
- in dem man den Sandkastenrahmen etwas in die Erde einlässt
- in dem man das Vlies gut am Sandkastenrahmen befestigt. So entsteht eine Art Wanne die mit dem Sandgewicht ziemlich sicher steht
- in dem man ein paar Pflöcke, je nach Einbauweise innen oder außen, in die Erde rammt und daran den Sandkastenrahmen fest schraubt.
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Letzte Aktualisierung am 30.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API